Wenige Tage vor meiner Ankunft in Viña de Mar, fuhr ich in Pichilemu vorbei. Im Süden der Stadt liegt Punta de Lobos. Die Wellen die an dieser Landzunge entlang laufen, zählen zu den bekanntesten Südamerikas. In den Sommermonaten beläuft sich deren durchschnittliche Größe auf 1-3 Meter. Mit einsetzten der pazifischen Winterstürme ändert sich das und die Bucht verwandelt sich in ein Paradies für Big Wave Surfer.
Da der Mai in der Übergangszeit liegt, wusste ich vor meiner Ankunft nicht ob ich selbst surfen können würde. Ein Blick auf das leere Line Up verriet mir, dass mir an diesem Tag nur die Rolle des Zuschauers blieb. Die Wasserwände, die sich vor der Bucht aufbauten erreichten eine Höhe von circa fünf Metern. 10-20 Leute hatten sich ins Wasser gewagt und kämpften gegen die starke Strömung um in Position zu bleiben. Im Idealfall wird man von einer Welle bis zu 600 Meter in die Bucht hinein getragen. Allerdings sollte man nicht unterschätzen, welchen Aufwand es bedeutet bei diesen Verhältnissen das Ganze wieder zurück schwimmen zu müssen.

Pichidangui
Dem Geschehen vor Punta de Lobos schaute ich noch bis zum Sonnenuntergang zu. Leider konnte ich dort nicht ins Wasser, aber nach meiner Zeit in Viña del Mar und Valparaiso wollte ich das nachholen. 130 km nördlich surfte ich in der geschützten Bucht von Pichidangui das erste Mal. Aufgrund des 13 Grad kalten Wassers mit Handschuhen und Kapuze. Am Anfang fühlte sich vor allem diese komisch an, aber nach wenigen Minuten hatte ich mich daran gewöhnt. Alleine im Wasser fühlte ich mich wie einer der Seelöwen, die ich zuvor so oft gesehen hatte.

Auch mein Leben unterschied sich in den folgenden Tagen nicht großartig von dem meiner fünfhundert Kilogramm schweren Wegbegleiter. Vier Tage lang beschäftigte ich mich lediglich damit etwas zu essen, in der Sonne zu faulenzen und gelegentlich meinen überhitzen Körper ins Wasser zu schleppen. Welch eine hervorragende Abwechslung nach den Tagen in der Großstadt.

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