Fünf Wochen waren seit meiner Rückkehr aus Norwegen vergangen. Zu Hause genoß ich den deutschen Sommer und vertrieb mir mit Schlauchboot fahren und kochen die Zeit, bis es mich in der zweiten Augusthälfte zurück in den hohen Norden zog. In Island wollte ich mich auf den Weg der heißen Quellen begeben. Schon bei meiner Anreise zeigte sich die Insel von ihrer spektakulärsten Seite. Unweit des Flughafens war eine 3,5 Kilometer lange Erdspalte aufgebrochen und während das Flugzeug zur Landung ansetzte konnte ich von oben einen tollen Blick auf dieses einzigartig Naturereignis werfen.
Nach meiner Ankunft folgten zwei Tage in Reykjavik, in denen ich versuchte mich an das kalte Wetter zu gewöhnen. Ich probierte mich durch die lokale Küche und stellte fest, dass auch Island kein Freund meines Geldbeutels werden wird.
Am morgen des 25 August stieg ich in den Bus der mich nach Landmannalaugar brachte. Mit dem Rucksack auf dem Rücken, ging es langsam aber stetig hinauf in die isländischen Highlands. Schon am ersten Tag erlebte ich eine Landschaft wie ich sie zuvor noch nie erlebt hatte. An zahlreichen Stellen stieg Dampf in den klaren Himmel auf und über 900 Meter waren vereinzelt Schneefelder zu sehen. Da es das Wetter gut mit mir meinte, ließ ich den ersten Zeltplatz links liegen und setzte meine Wanderung über das hügelige Hochplateau fort.
Auf den letzten fünf Kilometern des ersten Tages stieg ich zum See Álftavatn ab. Dort erwartete mich eine komplett andere Landschaft. Anstatt Fels und Gestein war die Landschaft dort von Flüssen und Seen geprägt und das letzte Sonnenlicht fiel auf die grünen Wiesen. Aufgrund der tieferen Lage erhoffte ich mir außerdem etwas angenehmere Temperaturen, da ich nur mit meinem Sommerschlafsack unterwegs war.
Der nächste Tag verlief relativ unspektakulär. Lange Zeit lief ich durch eine schwarze Aschewüste die gar nicht mehr enden wollte. Außerdem musste ich zwei kleinere Flüsse queren. Da beide aber recht wenig Wasser führten stellten sie kein Hindernis dar.
Die Nacht verbrachte ich in Emstrur. Der eisige Wind der vom Gletscher herüber wehte bescherte mir eine ziemlich kalte Nacht. Spätestens da hätte ich mir meinen anderen Schlafsack herbei gewünscht, der 12.000 km entfernt in Mendoza lag.
Am Morgen war ich froh, die letzten 18 Kilometern nach Þórsmörk in Angriff nehmen zu dürfen. Gleich zu Beginn musste ich einen Canyon queren, wobei eine robuste Brücke und ein recht breiter Pfad das zu einer einfachen Aufgabe machten. Einem Tal, folgen mehrere kleine Anstiege bevor es wieder hinab in eine Gesteinswüste ging. Der letzten Flussquerung folgte der erste Wald und nach einem kleinen aber knackigen Anstieg war das Ziel so gut wie erreicht. Am Campingplatz angekommen wurde ich von einer kleinen Sauna erwartet und nach einer entspannten Nacht ging es zurück nach Reykjavik.
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