Eine wegweisende Entscheidung

Von Lima nach Trujillo

Nach zwei Tagen in Lima war es Zeit, Abschied von meinem Bruder zu nehmen. Über 1000 Kilometern waren wir gemeinsam gefahren und nach knapp drei Wochen brachte ich ihn zum Flughafen im Norden der Stadt. Einige Minuten später war ich dann schon wieder auf mich alleine gestellt und setzte die Reise in den Norden Perus fort.

Trujillo erreichte ich in mehreren kleinen Etappen. Dort angekommen, informierte ich mich über die Stadt und stellte fest, dass ich mich nur wenige Kilometer von Chan Chan befand. Im 14 Jahrhundert lebten in der Hauptstadt des Chimu-Reiches knapp 60.000 Menschen. Ich hatte zuvor weder von den Chimu, noch von Chan Chan gehört und entschied mich die vollständig aus Lehm gebaute Stadt zu besuchen.

Puerto Malabrigo: Zur falschen Zeit am richtigen Ort

Nach dem Ausflug in die Vergangenheit ging es weiter nach Puerto Malabrigo. Der Ort beziehungsweise dessen Küstenlinie beheimatet die längsten surfbaren Wellen unserer Erde. Schon seit Jahren wollte ich hier einmal vorbeikommen. Leider hatte ich mittlerweile so viel Zeit verbummelt, dass ich zur absoluten Nebensaison eingetroffen war. Nur sehr kleine Wellen liefen die 3,5 km vom Kap bis in den Hafen entlang. Trotzdem sprang ich ins Wasser und wurde von der kalten Strömung des Pazifiks überrascht. Knapp eine Stunde lang war ich der einzige Mensch im Wasser, ehe mich die Kälte und die angehende Dunkelheit zurück nach Hause zog. 

Am nächsten Morgen stand ich vor einer wichtigen Entscheidung: Sollte ich hier bleiben, weiter in den Norden fahren oder umkehren? Die Surfvorhersagen waren miserabel, weshalb die erste Option nicht infrage kam. Option zwei schied aus, da ich in wenigen Wochen erneut Besuch bekommen sollte. Bis dahin musste ich zurück in La Paz sein und deshalb entschied ich mich die Distanz nicht noch weiter zu vergrößern. Stattdessen kehrte ich um und so ging es zum ersten Mal seit Oktober 2023 wieder zurück. Ich war ab jetzt auf dem Heimweg!