Ein bunter Umzug und die weiße Weite

Nach unserer erfolgreichen Grenzüberquerung landeten wir in Tupiza, einer kleinen Stadt, deren Landschaft mich an den wilden Westen erinnerte. Hier lernten wir Fabrizio und seien Fiat kennen. Die beiden Italiener sollten uns für die nächsten Tage begleiten & dank Fabrizio’s lokalen Kontakten, wurden uns sogar 20 Liter Diesel in Aussicht gestellt.

Warten auf den Treibstoff

Den nächsten Tag warteten wir bis zum späten Nachmittag auf die angekündigte Lieferung. Da wir aber keine weitere Nachricht bekommen hatten, beschlossen wir, in die Stadt zu gehen. Zu unserem Glück, feierte die Universität genau an diesem Tag den Start des neuen Semesters mit einem großen Umzug. Bevor wir mit unsere Augen und Ohren dem farbenfrohen Geschehen folgten, probierten wir uns durch die lokalen Spezialitäten, die es an den Straßenständen gab.

Am nächsten Tag saßen wir gegen 11 Uhr am am Mittagstisch eines kleinen Restaurants. Wie wir es am Vorabend schon geahnt hatten, gab es keine neuen Informationen bezüglich des Diesels. Deshalb entschlossen wir uns, nach dem Essen aufzubrechen. Gegen 12 Uhr war ich dann mit 307D in Richtung der bolivianischen Berge unterwegs. Fabrizio wollte noch etwas warten, da er mit seinem kleinen Fiat deutlich schneller unterwegs war, und uns beide mit Sicherheit einholen würde.

Die Straße auf der wir heute unterwegs waren, war in einem top Zustand. Trotzdem war es eine Herausforderung die wir so in den letzen Monaten noch nicht kennen gelernt hatten. Es ging bis auf 4200 Meter in die Höhe und die steilen Serpentinen forderten 307D alles ab. An seinem tiefschwarzen Atem sah ich, dass er mit der dünnen Luft zu kämpfen hatte und bis an seine Grenzen gefordert war. Als wir das Hochplateau erreicht hatten, und es nur noch geradeaus ging, genoßen wir die ruhige und einsame Berglandschaft und ca. 70 Kilometern vor Uyuni sah ich im Rückspiegel Fabrizio in seinem kleinen Fiat heran rauschen.

Für die 200 Kilometer lange Strecke nach Uyuni hatten wir knapp 4 Stunden gebraucht. Dort angekommen, erkundigten wir uns sofort, wann neuer Diesel geliefert werden sollte. „Morgen!“, hieß es, und auf Rückfrage ob er denn für alle reichen würde, wurde mir das bestätigt. Erleichtert aßen wir in der Stadt zu Abend, bevor wir pünktlich zum Sonnenuntergang in Richtung Salar de Uyuni aufbrachen.


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