Durch Jujuy an die bolivianische Grenze

Nachdem wir uns in Salta ein paar Tage wie zu Hause gefühlt hatte, zog es uns weiter nördlich. Dabei führte uns die Ruta 9 durch eine grüne Hügellandschaft, und einen dichten Regenwald nach Jujuy. Begleitet wurden wir auf diesen knapp 100 Kilometern von vielen Motorradfahrern, die sich auf ihren Maschinen durch die Kurven schlängelten.

Ein kleines Dorf zwischen farbigen Bergen

Nach San Salvador de Jujuy ging es dann stetig bergauf. Die grüne Hügellandschaft wich der uns bekannten, kargen aber dennoch faszinierenden Bergwelt. In Purmamarca, einem kleinen Dorf, das zwischen den Bergen eingebettet liegt, blieben wir über Nacht. Früh am nächsten Morgen wollte ich mir die bekannten farbigen Berge anschauen. Leider machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Graue Wolken verhinderten den morgendlichen Sonnenstrahlen, die Berge in warmes Licht zu tauchen. Trotzdem genoß ich die frühe Wanderung, lange bevor die vielen Tourist erneut ihren Weg hierher finden würden. Nach einem Kaffee in der kleinen Dorfinnenstadt setzten wir unsere Reise fort.

Das nächstes Ziel war die Düne von El Huancar, unser letzter Stopp in Argentinien. Auf dem Weg dorthin, machten wir noch einen Abstecher nach Humahuaca. Vom Monument, dass den Helden der Unabhängigkeit gewidmet ist, schlenderte ich hinunter zur Innenstadt. Dort aß ich ein paar sehr leckere Lama Empanandas und trank eine frische Zitronenlimonade. Die weitere Fahrt zur Düne verlief unspektakulär. Dort angekommen, wurden wir 3500 Meter über dem Meeresspiegel mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt, während auf der entfernten Straße noch vereinzelt LKW’s vorbei fuhren.

Ein Land ohne Diesel

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen! Wir hatten uns angewöhnt, Grenzen am frühen Morgen oder am Abend zu überqueren um die langen Schlangen zu meiden. Auch in La Quiaca funktionierte das hervorragend! Schon nach 30 Minuten waren wir auf der bolivianischen Seite der Puente International angekommen. Dort musste allerdings noch 307D’s Unterboden desinfiziert werden & das durften wir selbst bezahlen. Da wir noch keine Bolivianos hatten, spazierte ich zu Fuß zur nächsten Geldwechselstube um das nötige Kleingeld dafür zu bekommen. Wieder zurück bei 307D wurde ich von einem jungen Deutschen angesprochen. Er selbst war mit dem Mietwagen einige Tage in Bolivien  unterwegs gewesen. Er fragte mich, ob ich denn genug Diesel dabei hätte? Ja antwortete ich, da ich von der Dieselknappheit in Bolivien gehört und extra Tank und Ersatzkanister gefüllt hatte. Unseren zweiten 20 Liter Tank hatte ich allerdings leer gelassen, da ich dachte, ihn in Grenznähe füllen lassen zu können. Tja, da hatte ich mich wohl etwas verschätzt…

Nach 5 Tankstellen die alle bis auf den letzten Tropfen leer gepumpt waren, wurde mir klar, dass die Versorgung mit Treibstoff hier noch schlechter als erwartet war. Obwohl es keinen Diesel gab bildeten sich vor den Tankstellen kilometerlange Schlangen, die auf die nächste Lieferung hofften. Mit unserem Reservekanister würden wir zwar etwa 800 Kilometer weit kommen, aber bis zum Titicacasee, wo wir nach Peru einreisen wollten, waren es noch 900! Ob das gut gehen würde, wussten wir jetzt noch nicht. Allerdings hatte ich beschlossen, bei jeder Gelegenheit zu tanken, egal wie klein die Menge war.


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