Abseits der Moai

Ohne Frage verdankt die Osterinsel ihre Bekanntheit den Moai. Um sie zu sehen fliegen Touristen tausende Kilometer um dann in drei bis sieben Tage die Insel zu erkunden. Meiner Meinung nach zu kurz um die vielen kleinen Schätze der Insel zu sehen.

Von Hanga Roa nach Anakena

Zusammen mit meinem Guide verlasse ich „Hauptstadt“ Hanga Roa in Richtung Norden. Wir laufen am Friedhof vorbei und passieren den Ahu Tahai. Ein kurzes Stück folgen wir der Straße, bevor wir wenige hundert Meter später über einen Zaun klettern und die letzten Häuser hinter uns lassen. Auf kleinen Pfaden wandern wir die Küste entlang. Der Terevaka bleibt dabei stets auf unserer rechten Seite. Mit 507 Metern ist er der höchste von drei Vulkanen aus denen sich die Osterinsel zusammen setzt.

Rapa Nui und der Pazifik

Die Wanderung ist anderes als meine bisherigen. Oft bleiben wir stehen. Wir suchen nach Überresten alter Siedlungen oder Motiven die vor Jahrhunderten in den Fels geritzt wurden. Mir fällt es oft schwer, die vielen, für mich unscheinbaren Dinge zu sehen. Wir laufen an Felsenhöhlen vorbei, die den Clans bei Gefahr als Rückzugsorte gedient haben. Oft nur mit einem Stein verschlossen, ist es für den Unwissenden fast unmöglich ihren Eingang zu finden. 

Benjamin Leppert in einer kleinen Höhle
Ein paar Yogaeinheiten & kleinere Portionen zum Abendessen hätten diesen Teil der Wanderung bestimmt erleichtert.
Der Pazifik mit Blick Richtung Shanghai
Kleine und große Höhlen bieten einen spektakulären Blick auf den Pazifik. Folgt man dem Kurs, erreicht man Shanghai 🇨🇳 nach 15.000 Kilometern.

Interessant finde ich auch die Manavais. Kleine runde Gärten die umgeben sind von einer Wand aus Lavastein. Diese schützt empfindliche Pflanzen vor den starken Winden des Pazifiks und schafft ihnen so einen geeigneten Lebensraum. Obwohl sie heute nicht mehr benutzt werden, finden sich noch immer Bananen oder Guaven Bäume in den antiken Gärten.

Im Nationalpark Rapa Nui
Da ein großer Teil der Insel zum Rapa Nui Nationalparks gehört, darf die Insel nicht alleine begangen werden.

Am Nachmittag nutzen wir den Schatten einer Mango Plantage um eine kurze Pause einzulegen. Da deren Saison leider schon vorüber ist, können wir hier keine frischen Früchte ernten. Wir wandern weiter Richtung Osten und da sich am Horizont ein Gewitter ankündigt, legen wir die restlichen Kilometer etwas schneller zurück. Am Abend erreichen wir den Strand von Anakena und das Ziel unserer heutigen Tour. Nach einer langen Überfahrt von den Marquesas haben hier die ersten polynesischen Siedler unter Führung von König Hotu Matuꞌa ihre Füße auf die Insel gesetzt. 


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert