Vor meinen Rückflug in die Heimat, blieben mir noch 14 Tage. Genügend Zeit um etwas neues zu erleben. Deshalb stieg ich in ein Flugzeug das mich weiter westlich mitten im Pazifik absetzten sollte. 3762 km von Santiago und 2078 km von der nächsten bewohnten Insel entfernt liegt die Osterinsel.
Aufgrund ihrer Abgeschiedenheit dauerte es bis zum Ostersonntag 1722 bis die Insel zum ersten Mal von westlichen Seefahrern entdeckt und betreten wurde. Leider war dies der Start mehrerer fataler Ereignisse unter denen die Einwohner Rapa Nui’s in folge dessen zu leiden hatten. Eingeführte Krankheiten, Versklavung und innerpolitische Konflikte reduzierten die Einwohnerzahl von einst 20.000 auf lediglich 111 im Jahr 1877. Zusammen mit den vielen Menschenleben ging auch das Wissen über Traditionen und Geschichte verloren. Bis heute ist es leider niemanden gelungen die einst heimische Rongorongo Schrift zu entschlüsseln und so bleibt die Insel ein Ort voller Geheimnisse.
Auf den Pfaden der Moai
Um Insel und Einwohner besser verstehen zu können, erkundete ich die Insel zu Fuß für mehrere Tage. Dabei führte mich der Weg nach Rano Raraku, dem Steinbruch der weltbekannten Moai. Von 900 bis 1800 n.Chr. wurden hier in einen Vorgang der bis zu zwei Jahre dauern konnte über 800 dieser 1-22 Meter großen Steinskulpturen aus dem Fels geschlagen. Anschließend wurden die beinahe fertigen Steinmänner, deren Gewicht im Durchschnitt 12,5 Tonnen betrug, zu ihren Ahu transportiert. Wie das ohne Pferde und Ochsen möglich war ist bis heute ungeklärt. Die dafür benutzen Pfade hat sich die Natur längst zurück geholt, können aber auch heute noch begangen werden. Allerdings reicht das Gras oft bis zur Hüfte und die vielen losen Lavasteine erschweren das voran kommen.
Auf dem Weg zur Küste sehe ich einige Moai’s, die es nicht bis zu ihrem Ziel geschafft haben. Oft ist ihnen der Nacken gebrochen und sie wurden am Wegrand zurück gelassen. Den restlichen, die es ohne Schäden zu ihrem Bestimmungsort geschafft haben, wird mit dem Einsetzten ihrer Augen Leben eingehaucht. Den Blick stets landeinwärts gerichtet, schützten sie die Bewohner ihres Dorfs mit ihrem Mana vor äußeren Gefahren.
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